Dormettingen , 16.10.2023
Paul Weckenmann wurde als ältestes von 6 Geschwistern im Jahr 1931 in Dormettingen geboren. Seine frühe Jugend war durch die Ereignisse und seine persönlichen Erlebnisse des 2. Weltkriegs geprägt. Früh musste er den zum Kriegsdienst einberufenen Vater in der elterlichen Landwirtschaft ersetzen. Nach seiner Grundschulzeit folgte er seiner Begeisterung für Technik und begann 1946 eine Schmiedelehre bei seinem späteren Schwiegervater Hermann Heller. Die Krankheit und der frühe Tod von Hermann Heller im Jahr 1956 führte zur Aufgabe der Schmiedewerkstatt.
Gemeinsam mit Elfriede Heller, seiner künftigen Ehefrau, entschloss sich Paul Weckenmann zur Neugründung der Schmiedewerkstätte im Jahr 1957. Damit legte er den Grundstein für das heute weltweit tätige Unternehmen Weckenmann Anlagentechnik GmbH & Co. KG.
Getrieben durch Paul Weckenmanns unternehmerischen Weitblick und den technischen Wandel in den bäuerlichen Gemeinden entwickelte sich die Schmiedewerkstätte kontinuierlich zur mechanischen Werkstätte mit Landmaschinenhandel und Tankstelle weiter.
Im Jahr 1966 wurde der Firmenneubau in Dormettingen bezogen. Zusammen mit Kurt Wochner aus Dotternhausen wurden dort die ersten Maschinen zur Herstellung von Betonfertigteilen entwickelt. Schnell war der Name „Paul Weckenmann Maschinen- und Stahlbau“ ein Synonym für innovative und robuste Maschinen zur Fertigung von Deckenelementen aus Beton, welche zwischenzeitlich in ganz Deutschland wie auch im Ausland vertrieben wurden.
Neben der Arbeit im Familienunternehmen, bei welcher er von seiner Ehefrau Elfriede unterstützt wurde, wuchs auch das private Glück der beiden. Die Kinder Hermann, Wolfgang und Katja wurden 1959, 1961 und 1968 geboren.
Paul Weckenmann war ein Mann der Tat. Er hat die Dinge am liebsten selbst in die Hand genommen und war sich für keine Tätigkeit zu schade. Vor allem war er mit seinem eigenen unermüdlichen Engagement Vorbild für die Belegschaft.
Sein Beruf als Unternehmer war immer auch seine Berufung. Das Unternehmen gedieh weiter und so wurde der Betrieb in den Jahren 1966 bis 1986 insgesamt 5 mal erweitert.
In den Jahren 1983 und 1986 kamen die Söhne Hermann und Wolfgang ins Unternehmen und unterstützten ihre Eltern im Unternehmen sowohl im kaufmännischen als auch im technischen Bereich.
Im Jahr 1988 fasste Paul Weckenmann im Alter von 57 Jahren eine mutige Entscheidung. Er beschloss, zum Jahresbeginn 1989 das Unternehmen, welches dann in die Weckenmann Anlagentechnik GmbH & Co. umfirmiert wurde, an die beiden Söhne zu übergeben.
Über 3 Jahrzehnte prägte Paul Weckenmann mit seinem Gespür für Chancen und neuen Entwicklungen die Geschicke des Unternehmens.
Wer ihn gekannt hat, der wusste, dass die neu gewonnene Zeit nach seinem beruflichen Rückzug sinnvoll genutzt werden musste.
Zum Selbstverständnis von Paul Weckenmann gehörte stets auch das gemeinnützige Engagement als Ausdruck gesellschaftlicher Verantwortung. Paul Weckenmann engagierte sich im Kirchengemeinderat in Dormettingen und war durch seine pragmatischen Lösungen bei der Sanierung der Pfarrkirche St. Matthäus Dormettingen in den 1990er Jahren treibende Kraft.
In den letzten Jahren widmete sich Paul Weckenmann immer stärker seiner Begeisterung für Kunst. Er verband sein handwerkliches Geschick mit seiner künstlerischen Kreativität und entwarf und fertigte Skulpturen aus Stahl. Seine künstlerischen Arbeiten prägen heute an einigen Stellen das Dorfbild in Dormettingen.
Paul Weckenmann wird in Erinnerung bleiben als bodenständige, tatkräftige und charismatische Unternehmerpersönlichkeit in der Region.
Wir werden Paul Weckenmann als liebenswürdigen Menschen, geschätzten Ideengeber, Freund, Vater und Großvater vermissen.