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Musterbeispiel für gelungene Integration

Dormettingen , 17.10.2017

»Das ist eine Erfolgsgeschichte und ein Musterbeispiel in Sachen Eingliederung von Flüchtlingen«, sagt Dormettingens Bürgermeister Anton Müller. Denn in enger Kooperation mit der Gemeinde haben zwei Flüchtlinge aus Syrien und Gambia eine Arbeitsmöglichkeit bei der Firma Weckenmann Anlagentechnik erhalten.

Alexandra Lutz, Personalleiterin der Firma Weckenmann, sowie Lagerleiter Markus Rapp, sind »sehr stolz« darauf, dass die Eingliederung der beiden Flüchtlinge »so schnell und problemlos« geklappt hat.
Einen großen Anteil daran hätten natürlich die beiden jungen Männer selbst, die seit zwei Jahren in Deutschland wohnten und bemüht seien, die deutsche Sprache schnell zu erlernen. Sie wollten sich
in Dormettingen einleben und gingen dabei auch »auf die Menschen zu«, wie Müller betonte.

Da ist zum einen der 19-jährige Syrer Amin Aldroubi, der mit seiner Familie aus Homs geflohen war und seit 1. September in Dormettingen lebt. Er hat inzwischen eine Ausbildung als Mechatroniker bei Weckenmann begonnen. Mit Lamin Ceesay, 22, aus Gambia, der seit dem 21. September in Dormettingen wohnt, »hat die Gemeinde ihren ersten Flüchtling aufgenommen«, sagt Müller. Die Firma Weckenmann hat ihm zunächst für ein Jahr eine Stelle im Lager angeboten, damit er anschließend eine Ausbildung beginnen kann. Auf Vermittlung der IHK war er von Reutlingen nach Dormettingen gekommen.

Während Aldroubi als Flüchtling anerkannt ist, läuft das Anerkennungsverfahren von Ceesay noch, der vor der »korrupten Diktatur« in seinem Heimatland geflohen ist:»Wie das ausgehen wird, wissen wir nicht«, sagt Markus Rapp, während Müller betont, »dass die Firma in einen Mitarbeiter investiert, ohne dass klar ist, ob er nachher hier bleiben kann.«

Das entspreche der Firmenphilosophie, meint Alexandra Lutz. Das mittelständische Unternehmen mit insgesamt rund 160 Mitarbeitern an zwei Standorten sei international ausgerichtet, beliefere mit seinen Maschinen Kunden auf der ganzen Welt. Die Geschäftsführer, Wolfgang und Hermann Weckenmann, seien sich einig, dass es von Vorteil sei, Mitarbeiter aus unterschiedlichen Ländern zu haben: »Diskriminierung hat bei uns im Betrieb keinen Platz«, laute das Credo.

Dass die Integration der beiden Flüchtlinge so reibungslos funktioniere, liege an der guten Kooperation zwischen Gemeinde und der Firma, betonen alle Beteiligten. Dabei sei es auch um die schnelle Beschaffung einer Wohnung für Ceesay gegangen, der im Rahmen seines Verfahrens eigentlich nach Albstadt umziehen sollte.

Allerdings wäre es ihm laut Lutz dann nicht mehr möglich gewesen, bei Weckenmann weiter zu arbeiten. Gemeinde und das Landratsamt hätten dann einen pragmatischen Weg gefunden, dass er nach
Dormettingen kommen konnte. »Wir wollten ihn aber nicht in der gemeindeeigenen Wohnung für Flüchtlinge in der Mühle unterbringen, weil er dort ganz alleine gewesen wäre«, sagt Müller. Nun wohnt Ceesay in einem Privatgebäude im Ortskern, in dem auch Aldroubi eine Wohnung hat: »Die beiden wohnen Tür an Tür. Das hilft ihnen natürlich auch bei der Integration.«

Ein großes Lob haben Lutz, Rapp und Müller für die beiden jungen Männer parat, die auch bereit seien, auf die Menschen in Dormettingen zuzugehen. So spielt Aldroubi Volleyball im Rahmen der kirchlichen Jugendarbeit. Und auch der Schwarzafrikaner Ceesay kann bislang nur von positiven Erfahrungen in der Schlichemtal-Gemeinde berichten: »Die Leute sind alle nett und hilfsbereit«, sagt er und lacht.

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